Die Geschichte des Museums

Von 1897 bis 1999 zählte das Sägewerk Winter zu einem von vielen holzverarbeitenden Betrieben in der Region.

„Der Wald war für die Bevölkerung im Mittelalter ebenso wichtig, wie die Felder die landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Zeit der Rodungen, um mehr landwirtschaftliche Fläche zu bekommen war zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert. Der Wald war Rohstofflieferant für Brennholz und Baumaterial, aber auch für die gewerbliche Nutzung von Bedeutung: Glashütten, Köhlereien, Gerbereien, Aschenbrennereinen, Salinen. Landwirtschaftlich wurde er als Viehweide für Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe genutzt und die Blätter dienten als Einstreu für die Ställe.

In den Wäldern um die hiesigen Siedlungen war die Köhlerei am häufigsten anzutreffen, was in engem Zusammenhang mit den Eisenerzvorkommen im Lahn-Dill-Bergland steht. Bis zum 18. Jahrhundert wurden dem Wald fortwährend Nährstoffe entzogen und gar Verwüstungen haben stattgefunden. Bis die Nassauer Grafen Rodungs- und Nutzungsverbote aussprachen.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten waren viele Menschen im Wald beschäftigt, ebenso viele haben mit dem Produkt „Holz“ ihren Lebensunterhalt verdient. Das letzte Sägewerk im Ortsteil Wißmar, war das der Gebrüder Kurt (im Bild links)) und Otto Winter. Noch bis zuletzt haben die Winters an ihren alten Maschinen festgehalten. Ein Glück für die Nachwelt, dass hier noch keine Modernisierung stattgefunden hat und wir können heute – in Funktion! – das Sägegatter aus dem Jahr 1949 und die Dampfmaschine, Bj. 1937, bestaunen.

Im April 1999 legten die Gebrüder Winter ihr, seit vielen Jahren im Familienbesitz betriebenes Sägewerk, in der Gartenstraße in Wißmar endgültig still und verkauften das gesamte Areal.

Damit war das Ende des Sägewerk- und Zimmereibetriebes Winter besiegelt, nicht jedoch das Ende der im Betrieb befindlichen Geräte. Insbesondere die noch voll funktionsfähige Dampfmaschine, sowie das intakte Sägegatter riefen einige engagierte Wißmarer Bürger auf den Plan, die es sich zur Aufgabe setzten, diese alten Maschinen der Nachwelt zu erhalten und an geeigneter Stelle weiter zu betreiben.

Es bildete sich im Juni 1999 eine Bürgerinitiative, der ca. 60 Personen beitraten und die mit Unterstützung der Gemeinde Wettenberg und der Heimatvereinigung Wißmar die Schaffung eines Museums beschlossen. Mit viel Engagement und Idealismus wurden zunächst die Grundlagen für den Aufbau und die Ausstattung dieses Museums geschaffen.

Am 6. und 7. September 2003 wurde anlässlich der 1225-Jahr Feier des Ortes das Gebäude mit einer großen Festveranstaltung eingeweiht. Rund 3.000 Besucher feierten am Sonntag, 7.9.2003 mit uns. Zahlreiche Aktionen lockten Groß und Klein, so beispielsweise das Holzrücken mit dem Pferd, Dreschen über Transmissionsantrieb mit einem historischen Lanz-Traktor, Drechseln damals und heute…

Fotos auf dieser Seite: HTM / privat